Geldgeschichte(n)

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Zurück in die Finanz-Zukunft

Folge 5: Der Tulpenschwindel-Schwindel & Die große irische Hungersnot

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Geldgeschichte(n): Der Tulpenschwindel-Schwindel & Die große irische Hungersnot

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. In der fünften Folge der Geldgeschichten geht es zunächst in das Herz des blumigen Weltfinanzzentrums des 17. Jahrhunderts, danach widmen wir uns der Frage, welche Rolle Englands wirtschaftsliberale Politik im 19. Jahrhundert bei der großen Hungersnot in Irland spielte.

Die erste Geldgeschichte führt uns über die durch Popeye befeuerte urbane Legende vom hohen Eisengehalt des Spinats zu einer ähnlich gelagerten Börsenlegende, die ebenfalls unausrottbar zu sein scheint und in klassischen wie aktuellen Finanzbüchern, Blog und Artikeln immer wieder aufs Neue als Mutter aller Manien und Crashs herangezogen wird. Dazu geht es in das aufsteigende Weltfinanzzentrum des Jahres 1636, nach Amsterdam. In dieser Zeit befinden sich die frisch gegründeten Niederlande in der Endphase des Achtzigjährigen Krieges (1568 bis 1648). Zu Beginn dieses Konflikts erfolgte der bemerkenswerte Übergang von einer dirigistischen Feudal- zu einer kapitalistischen Bürgergesellschaft, in der die breite Bevölkerung zu persönlichem Eigentum und Vertragsfreiheit kam und erstmals in der Neuzeit einen breiten Mittelstand formte. Dieser entdeckte alsbald seine Liebe zu einer ganz besonderen Blume, der Tulpe!

In der zweiten Geldgeschichte wenden wir uns der wohl dramatischsten Epoche der irischen Geschichte zu. In der Großen Hungersnot von 1845 bis 1849 erlitt die grüne Insel, ausgelöst durch die Kartoffelfäule, einen dermaßen hohen Aderlass ihrer Bevölkerung, von dem sie sich sie über ein Jahrhundert lang nicht erholen sollte. Noch heute erreichen die voneinander getrennte Republik Irland und das zu Großbritannien dazuzählende Nordirland zusammengerechnet nicht die Bevölkerungsgröße aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Doch wie genau kam es so weit? Welche Rolle spielte die britische Laissez-faire-Politik bei der Bewältigung dieser Katastrophe und welchen Einfluss hatte sie auf das ohnehin historisch zerrüttete Verhältnis zwischen den beiden Inseln? Und was hat die größte ihre Tragödie mit dem Fernsehkrimiserie Columbo zu tun?

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!

Medienempfehlungen:
► John Kenneth Galbraith: Eine kurze Geschichte der Spekulation
► Anne Goldgar: Tulip mania – the classic story of a Dutch financial bubble is mostly wrong
► Walter Krämer / Götz Trenkler: Das Beste aus dem Lexikon der populären Irrtümer
► Joseph O’Connor u. a.: Die Überfahrt
► John Crowley (Herausgeber): Atlas of the Great Irish Famine
► Michael Maurer: Geschichte Irlands
► Quinnipiac University: Ireland’s Great Hunger Database

Folge 4: Familie Rothschild & Der Tempel zu Jerusalem

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Geldgeschichte(n): Familie Rothschild & Der Tempel zu Jerusalem

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. In der vierten Folge der Geldgeschichten gehen wir zum einen der Frage nach, warum die Rothschilds es an der Börse wie mit einem kalten Brausebad hielten, nämlich schnell rein und wieder raus, zum anderen machen wir uns auf die Suche nach silbernen Ostereiern und der modernen Zentralbankarchitektur auf dem Berg Zion rund um die Zeitenwende.

Die erste Geldgeschichte dieser Folge beschäftigt sich mit einer Dynastie, um die sich so manche Mythen zu ihrer Rolle im Weltgeschehen der letzten beiden Jahrhunderte ranken. Unbestritten begann der Aufstieg der Familie Rothschild zu den zeitweise bedeutsamsten Bankiers und einflussstarken Finanziers am europäischen Kontinent in der Frankfurter Judengasse. Das im Familienwappen verewigte Credo der Rothschilds „Concordia, Integritas, Industria“ trägt die Tugenden des weit verzweigten Hauses zur Schau. Wir gehen den historischen Spuren nach, wie denn diese unvergleichliche Entwicklung konkret ihren Ursprung nahm und zeigen die engen Verflechtungen des wirtschaftlichen Erfolges mit dem Anleihemarkt auf. Zudem erläutern wir, inwiefern das Ende Napoleons bei der Schlacht von Waterloo für ein einträgliches Geschäft an der Londoner Börse sorgte.

In der zweiten Geldgeschichte greifen wir den zuletzt skizzierten jüdischen Krieg auf. Anlässlich dieses Waffengangs wurde zwischen 66 und 71 nach Christus eine römische Münze geprägt. Auf der Vorderseite zeigt der Silberdenar den triumphierenden Kaiser, auf der Rückseite flankiert der Schriftzug IVDEA CAPTA eine wehklagende Hebräerin unter einer Palme. Die letzte Prägung der Serie markiert den Schlusspunkt des Bellum Iudaicum, der die Zerstörung Jerusalems sowie des zweiten Tempels als jüdisches Zentralheiligtum durch die römischen Truppen nach sich zog. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammte das dafür nötige Silber, mit dem die Soldaten entlohnt und später das Kolosseum erbaut wurde, aus dem Tempelschatz. Doch wie genau kam es da hinein? Wieso befanden sich exorbitant hohe Mengen des Edelmetalls in dem bis zuletzt verteidigten Gebäude? Und warum ist der Tempelschatz untrennbar mit der Passionsgeschichte und dem Osterfest verbunden?

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!

Medienempfehlungen:
► Niall Ferguson: Die Geschichte der Rothschilds – Propheten des Geldes
► Georg Heuberger: Die Rothschilds. Eine europäische Familie.
► Frederic Morton: Die Rothschilds – Portrait einer Dynastie
► The Rothschild Trust: The Rothschild Archive
► Die Bibel: Einheitsübersetzung
► Klaus Bringmann: Geschichte der Juden im Altertum – Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung
► Heinz Schröder: Jesus und das Geld – Wirtschaftskommentar zum Neuen Testament

Folge 3: Der Preis einer Toga & Vespasians Latrinensteuer

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Geldgeschichte(n): Der Preis einer Toga & Vespasians Latrinensteuer

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. In der dritten Folge der Geldgeschichten reisen wir zurück in das antike Rom und gehen dort zum einen der Münzordnung sowie der Frage nach, was denn nun tatsächlich eine Toga gekostet hat, zum anderen beleuchten wir die schillernde Figur des Feldherren und Kaisers Vespasian einschließlich seines besonderen Beitrags zum römischen Steuerrecht.

Die erste Geldgeschichte dieser Folge startet mit der Entstehungsgeschichte Roms, dem Existenzkampf der Stadt am Tiber sowie der Expansion der jungen Republik. Dabei gehen wir der Frag nach, wann und wie die Römer überhaupt zum Münzgeld gefunden haben, das eine hängt nämlich mit dem anderen zusammen, um danach das über viele Jahrhunderte erstaunlich stabile römische Münzsystem und Preisgefüge vorzustellen. Wir werden dabei auch sehen, wie hochproblematisch historische Preise- und Kaufkraftvergleiche sind. Vor diesem Hintergrund versuchen wir abschließend den Preis einer gutbürgerlichen Toga im ersten nachchristlichen Jahrhundert zu ermitteln. Entsprach dieser tatsächlich dem, was heutzutage ein guter Anzug kostet, nämlich einer Unze Gold? Und war die Kaufkraft des gelben Edelmetalls vor 2.000 Jahren in etwa genauso hoch wie heute?

Auch in der zweiten Geldgeschichte verbleiben wir im antiken Rom und gehen der Frage nach, was es denn mit dem Sprichwort „Pecunia non olet – Geld stinkt nicht“ konkret auf sich hat. Diesem – Kaiser Vespasian zugeschriebenen – Zitat haftet in der heutigen Zeit eine betont negative Assoziation zwischen Geld und Gier an, wobei der für seine Selbstironie bekannte Imperator in dieser verkürzten Form diese Aussage nie tätigte. Warum die Besteuerung der schnellen Notdurft eine existenzbedrohende Finanzkrise des römischen Reiches vorausging und inwiefern die fiktiven Figuren Lydia Prostata, Darmokles und Pipifax dabei ihre Hände im Spiel haben, erläutern wir selbstverständlich.

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!

Medienempfehlungen:
► Rainer Albert: Die Münzen der Römischen Republik
► Florian Hayman: Antike Münzen sammeln
► Wolfgang Szaivert / Reinhard Wolters: Löhne, Preise, Werte.
► Edward Gibbon: The Decline and Fall of the Roman Empire, Vol. 1-3
► Michael Sommer: Römische Geschichte - Von den Anfängen bis zum Untergang
► Sueton: Kaiserbiographien, Teil 10 - Vespasian

Folge 2: Königliche Freistädte & Einbecker Bier

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Geldgeschichte(n): Königliche Freistädte & Einbecker Bier

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. Die zweite Folge der Geldgeschichten führt uns von einer königlichen Freistadt am Westufer eines mitteleuropäischen Steppensees liegend in das globale Innovationscluster der Braukunst im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit.

In der ersten Geldgeschichte dieser Folge begeben wir uns in das Königreich Ungarn. Dort genossen die königlichen Freistädte unter der Stephanskrone lukrative Privilegien, aber auch naturgemäß Pflichten. Mittendrin statt nur dabei war ein kleiner, aber für seine Weine über die regionalen Grenzen hinaus bekannter Ort namens Rust, gelegen am Neusiedler See. Die Steuerprivilegien erwarben sich die bauernschlauen Ruster durch die Betreuung der kaiserlichen Eigenweingärten. Dank des „Verehrweins“ ließen sich die Hofbediensteten in Wien günstig stimmen. Letztendlich kaufte sich Rust im 17. Jahrhundert für 60.000 Goldgulden und 500 Eimer besten Weines vom Ruster Ausbruch frei von der Herrschaftsuntertänigkeit. Mit knapp 2.000 Einwohnern ist der pittoreske Ort im nördlichen Burgenland noch heute der kleinste Verwaltungsbezirk und auch die kleinste Statutarstadt Österreichs.

Die zweite Geldgeschichte führt uns zunächst zurück in die Ära der neolithischen Revolution, der Erfindung des Getreideanbaus und Entdeckung der alkoholischen Gärung sowie der Kombination von beidem zu flüssigem Brots. Nach einem kurzen Blick auf die Entstehung und Verbreitung des Biers über Antike und Frühmittelalter richtet sich dann der Fokus auf Nordeuropa im Allgemeinen und das Fachwerkstädtchen Einbeck im Speziellen, was die gleichnamige Aktiengesellschaft im Spiegel der Biergeschichte mit einschließt. Biergeschichte, das ist in diesem Fall auch Geldgeschichte, wie die Stadthistorie dokumentiert! Tatsächlich durchläuft die Stadtgeschichte Einbecks in geradezu archetypischer Manier das Diamantenmodell des US-amerikanischen Ökonomen Michael Porter, der sein Modell Anfang der 1990er-Jahre entwickelte, um aufzuzeigen, wie Unternehmen und Regionen im Wettbewerb bestehen oder eben untergehen.

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!

Medienempfehlungen:
► Michael Floiger: Atlas Burgenland
► Istvan György Toth: Geschichte Ungarns
► Gunther Hirschfelder / Manuel Trummer: Bier. Die ersten 13.000 Jahre.
► Historische Kommission: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte
► Jamie Uys: Die lustige Welt der Tiere

Folge 1: Kaiserliche Finanzen & Wiener Börse

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Geldgeschichte(n): Kaiserliche Finanzen & Wiener Börse

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. Die Pilotfolge handelt zum einen vom folgenreichen Kamingespräch zwischen einem Kaiser und einem Kaufmann, zum anderen von der wechselvollen Geschichte der Wiener Börse und was Ludwig van Beethoven damit zu tun hat.

In der ersten Geldgeschichte begeben wir uns in das Jahr 1525, zu einem Kamingespräch zwischen Jakob Fugger und Kaiser Karl V., den beiden uneingeschränkten Herrschern ihrer Zeit, der eine in der ökonomischen, der andere in der politischen Sphäre. Die vordergründig unscheinbare Alltagssituation, die in einem Gemälde Karl Beckers verewigt wurde, sollte sich als Menetekel für beide Sphären erweisen und damit ein Stück Geld- und Weltgeschichte schreiben.

Die zweite Geldgeschichte führt uns zurück in das goldene Zeitalter der österreichischen Habsburgermonarchie. In deren Hauptstadt Wien gründete Maria Theresia im Jahr 1771 und damit über 21 Jahre vor Eröffnung der Wall Street, die Wiener Börse, die mit Ludwig van Beethoven einen weltberühmten Kunden hat. Der Werdegang des Handelsplatzes reflektiert in den darauffolgenden gut 250 Jahren das Auf und Ab der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint an jedem letzten Freitag im Monat!

Medienempfehlungen:
► Greg Steinmetz: Der reichste Mann der Weltgeschichte
► Reinhold Schneider: Las Casas vor Karl V.
► Reinhold Schneider: Philipp II.
► Roman Sandgruber: Österreichische Geschichte, Ökonomie und Politik

Über diesen Podcast

In ihrem gemeinsamen Format vereinen die beiden Finanzblogger Clemens Faustenhammer und Luis Pazos die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft.

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von und mit Clemens Faustenhammer & Luis Pazos

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